Herzlich willkommen auf der Subskriptionsseite der Firma Unger Weine

SUBSKRIPTION 2019

Wir machen es kurz und schmerzlos und gleich vorneweg, 2019 bietet eine noch nie dagewesene Kombination aus Qualität, Nachfrage, Preis und Verfügbarkeit, und zwar in einer Komplexität, die schwer zu erfassen ist. All das stellt Sie als Kunde vor erhebliche Entscheidungsprobleme.

Beginnen wir mit dem Wetter. Ein milder Winter und Jahresstart führte zu einem ungewöhnlich frühen Austrieb. Im April und Mai schließlich verzögerte sich das Wachstum bedingt durch schlechte, feuchte Wetterkonditionen. Die Blüte erfolgte in der ersten Junihälfte. Mitte Juni wurde es dann sehr heiß und trocken, ebenso der Juli war in Bordeaux äußerst trocken. Die Wasserversorgung während dieser Periode über ganz Bordeaux hinweg gesehen war aufgrund lokaler Schlechtwetterzellen sehr unterschiedlich. Dies in Kombination mit den unterschiedlichen Terroirs sorgte für extrem unterschiedliches Wachstum, welches oftmals später als erhofft endete. Dies hatte einen langen und langsamen Farbumschlag zur Folge, in der Folge aber kam sonniges Wetter im August welches bis in die erste Hälfte des Septembers andauerte, aber partiell zu Wasserstress führte. Ab dem 20. September wurde dies durch etwas Regen abgeschwächt, was insbesondere den Merlot Reben sehr half. Die Cabernets wurden unter absolut perfekten Bedingungen gelesen. Die Weißweinlese fand sehr früh statt, super Säure, perfekte Reife, auch hier ein äußerst vielversprechender Jahrgang.

So weit, so gut. Wäre da nicht im März auf einen Schlag Corona gewesen. Dies nämlich stellte von heute auf morgen die komplette Bordeaux Primeur Kampagne auf den Kopf und massiv in Frage. Wir hatten Sie mehrfach informiert und upgedatet, um Sie so einigermaßen auf dem Laufenden zu halten. Interviews, die wir gaben, waren Tags drauf bereits wieder Makulatur, Aussagen aus Bordeaux schwankten minütlich. Selbst Insider wussten nicht mehr, wie ihnen geschah. Das Gute, es gibt eine Kampagne, und was für eine!

Doch was macht diesen Jahrgang so speziell, warum gibt es zu 2019 keinen Vergleich? Der Jahrgang 2019 zeigt stilistisch eine Charakteristik, die wir in dieser Art zuvor noch nie verkosteten. Die Weine haben alle Attribute eines großen Jahrganges, süße, reife Frucht, Exotik, Viskosität, Sex Appeal, Charme und unglaublich tiefe Farben. Viele der großen Jahrgänge sind aber groß, da es heiß war. Und dies führt oftmals zu Weinen, denen ein kleiner Tick Frische und Spannung fehlt um ihnen das letzte Quentchen zu geben. Und genau da punktet der Jahrgang 2019 wie noch nie ein Jahrgang in dieser Kombination zuvor. Die Weine sind derart frisch und vital und liessen sich so unglaublich schön verkosten, dass man oft geneigt war, nicht zu spucken, sondern zu schlucken. Tannin und Säure nebst der enorm kraftvollen Frucht in Kombination mit dieser irren Frische formen einen absolut phänomenalen Jahrgang. 2019 ist ein ganz großer Jahrgang, ein absoluter Jahrhundert-Jahrgang!

Wie sieht der Wein-Markt generell aus? Die Produktionsmengen vieler Güter waren vernünftig, was zu einer normalen bis minimal geringeren Verfügbarkeit führte. Corona aber übte derart viel Druck auf Bordeaux aus, dass die Preise zwischen 20% und 30% unter denen des Vorjahres liegen. Und genau hier ist zumindest ein Vorteil der Krise. Sie kaufen Traumweine, Jahrhundertweine, zu Preisen, die man fast schon vergessen hatte. Gehen Sie in die Liste, Sie werden partiell Ihren Augen nicht glauben. Ein weiteres Druck ausübendes Momentum ist die Tatsache, dass die USA sehr wenig kaufen. Corona zum einen, 25% Importsteuern zum anderen. Für den US-Kunden gibt es also keinen Preisvorteil. Asien agiert ebenso moderat, so dass die Haupt-Nachfrage aus Europa kommt. Die aber ist so unglaublich groß, dass viele der Spitzenweine binnen Stunden geräumt waren. Dies war völlig losgelöst von jeglichen Preisen. Manche Güter waren derart schnell vom Place de Bordeaux verschwunden, dass man sich sputen musste, um die eigene, gesicherte Allokation zu erhalten. Nicht zu verschweigen, dass einige Güter erhebliche Mengen zurückbehielten und für Verknappung sorgten.

Die Frage, ob kaufen oder nicht, stellt sich in diesem Jahrgang nicht. Wir raten Ihnen ganz klar zum Kauf. Der Jahrgang 2019 wird bei vielen Weinen frühe Trinkbarkeit in Kombination mit ungeheurem Alterungspotential offerieren. Sie werden Weine mit einer Frische erleben und Weinerlebnisse haben, die Sie nicht für möglich halten. Und das querbeet, selbst Weine in der 20 oder 30 Euro Liga, gutes Terroir vorausgesetzt, sind sensationell gelungen.