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SUBSKRIPTION 2018

Wir möchten jetzt nicht in Ihrer Haut stecken, der Jahrgang 2018 wird Sie vor erhebliche Entscheidungsprobleme stellen. Zu viele gute und herausragende Weine mit teils viel zu kleinen Produktionsmengen und weltweit enormer Nachfrage, so kann man den Markt kurz beschreiben. Aber auch das Gute vorweg: Es gibt eine erhelbiche Anzahl günstiger Weine, die in diesem Jahrgang sensationelle Qualitäten im Keller haben.

Doch was macht diesen Jahrgang so speziell, warum gibt es zu 2018 keinen Vergleich? Das Jahr startete, bis auf die Tatsache, dass die Grundwasser-Reservoirs wieder auf Normalstand aufgefüllt wurden, alles andere als erfolgsversprechend. Nach einem regenreichen Winter folgte ein ebensolches Frühjahr, welches mit enormem Feuchtedruck in den Weinbergen einherging. Mehltau in einem Ausmaß, wie selten zuvor gesehen, war die Folge. Insbesondere 100% bio-dynamisch arbeitende Betriebe litten dadurch unter substantiellen Ernteverlusten bis hin zu 80% und mehr. Hinzukam partiell Hagel, der weitere Ernteausfälle verursachte. Vielleicht eines aber an dieser Stelle eingeschoben. Nahezu ganz Bordeaux arbeitet bereits mehr oder weniger bio-dynamisch oder zumindest annähernd. Die Kunstdünger Zeiten der 70er und 80er Jahre sind schon lange Historie, insofern war jeder Betrieb in irgendeiner Art von den 2018er Wetter-Extremen betroffen. Manche eben mehr, andere weniger.

Die Blüte im Mai und Juni verlief ohne große Probleme, und was dann folgte, hat bereits Geschichte geschrieben. 3 Monate Sonnenschein bis in den Oktober hinein, unterbrochen von kleinsten Niederschlagsmengen, die sehnlichst herbeigewünscht wurden. Die Lese fand unter optimalsten Bedingungen statt, die Betriebe konnten ohne Wetterstress mehrmals in die Weinberge gehen und extrem selektiv lesen. 2018 produzierte durch den trockenen Sommer sehr kleine Beeren, die oftmals nicht über ein Beerengewicht von 0,9 gr. hinauskamen. Die Betriebe, die nicht vom Mehltau oder Hagel betroffen waren, erzielten Hektarerträge, die im 10-Jahres Durchschnitt liegen, teilweise sogar darüber. Die Schalen hatten enorme Dichte, somit massive Tannine, die eine sehr feine Hand in der Extraktion und der Verwendung von Presswein verlangten. Um die Konzentration zu balancieren, erhöhten manche Betriebe zudem bewusst die Hektarerträge. Wer dies jedoch verstand, bekam nahezu magische Weine in den Keller. Die Alkoholgradationen liegen aufgrund der höheren Zuckerwerte im Durchschnitt über den Vorjahren. Die Tanninwerte aber aufgrund der dickeren Schalen ebenso, wie auch die Säurewerte, die aufgrund der feuchteren Böden begünstigt wurden, 2018, ein besonderer Jahrgang eben. In der Breite über alle Güter hinweg wird der Jahrgang vielleicht nicht ganz an 2016 heranreichen. Die Spitzenweine des Jahrganges 2018 jedoch gehören mit zum Besten, was Bordeaux jemals produziert hat, viele namhafte und glaubhafte Chateau-Inhaber und Freunde haben dies euphorisch bestätigt. Manche Weingüter haben den besten Wein der letzten 30 oder 40 Jahre im Keller. Ganz entscheidend war nach perfekter Weinbergarbeit das feine Händchen im Keller. Letztlich wird erst die Nachverkostung der Weine aus der Flasche Klarheit schaffen. Darauf sind wir bereits jetzt gespannt wie selten zuvor.

Generell kann man sagen, dass sich die Weine derart druckvoll und randvoll mit Frucht, Power und Süße, andererseits aber mit so unglaublich geschliffenen, feinen Tanninen, balancierender Säure und einer Perfektion, wie aus einem 3-D Drucker generiert, zeigten. Das Faszinierenste an den Top-Weinen jedoch war die Frische, die die Weine so unglaublich lebhaft macht, diesen nahezu Weißwein- Stilistik verlieh. Wir waren von manchen Weinen wirklich zutiefst beeindruckt und konnten es nicht über das Herz bringen, diese auszuspucken.

Wie sieht der Wein-Markt aus? Die Produktionsmengen vieler Spitzengüter waren klein, was zu einer knappen Verfügbarkeit und höheren Preisen führte. Tendenziell liegen die Preise auf oder unter 2016er Niveau. Die USA sind stärker zurück denn je und sorgen dafür, dass viele der Spitzenweine binnen Stunden geräumt waren. Dies war völlig losgelöst von jeglichen Preisen. Manche Güter waren derart schnell vom Place de Bordeaux verschwunden, dass man sich sputen mußte, um die eigene, gesicherte Allokation zu erhalten. Die finale Frage, kaufen oder nicht, muß jeder für sich selbst beantworten. Wir raten ganz klar zum Kauf. Der Jahrgang 2018 wird bei sehr vielen Weinen frühe Trinkbarkeit in Kombination mit ungeheurem Alterungspotential offerieren. Bordeaux hat in den letzten 10/20 Jahren derart an know how dazugewonnen, dass man mit einem derartigen Jahrgang locker umgehen konnte. In seiner Reife wird 2018 derart viel Freude bereiten, dass Sie es bereuen würden, nicht gekauft zu haben.