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SUBSKRIPTION 2017

Was tun mit dem Jahrgang 2017? Bordeaux wurde am 26.04./27.04. vom härtesten Frost seit 1991 getroffen. Die Temperaturen sanken in beiden Nächten bis auf -3°C. Insbesondere die zweite Frostnacht verursachte erhebliche Schäden, da für die Heizsysteme nicht genug Brennstoff für zwei aufeinanderfolgende Nächte vorhanden war. Die meisten kleineren, der in der Summe etwa 6000 Betriebe in Bordeaux, sind für derartige Ereignisse ohnehin nicht gerüstet und erlitten signifikante, partiell existentielle Verluste. Teile von St. Emilion, Cotes du Castillon, Entre deux Mers, Graves, Pessac Leognan, aber auch Lalande de Pomerol und andere Appellationen waren betroffen. Der Gesamtschaden über alle Appellationen hinweg beläuft sich auf 40% Ernteverlust, ein Äquivalent von ca 1,6 Milliarden Euro. Nur die namhaften Güter hatten die finanziellen Möglichkeiten, Helikopter, Propeller, analog Kalifornien, und Heizsysteme einzusetzen.

Doch genug der Schwarzmalerei. Wir schauen nach vorne! Wir waren seit der Lese mehrmals, in der Summe mehr als 3 Wochen, in Bordeaux und verkosteten uns durch unzählige Muster und Proben. Viele Weine haben wir bis zu 5 Mal verkostet. Und das Ergebnis überraschte nicht nur uns, sondern die gesamte Fachwelt. Der Jahrgang ist über alle Appellationen hinweg extrem differenziert zu betrachten. Es gibt sensationelle Ausreißer nach oben, wie nach unten. Im Medoc ist der Jahrgang 2017 definitiv über 2014 anzusiedeln, und der war fürwahr kein schlechter Jahrgang. All diejenigen, die also 2014 subskribiert haben, können sich sowohl angesichts der Qualität als auch des Preises glücklich schätzen. Namhafte Weingüter wie Pichon Comtesse stufen 2017 auf 2015 oder 1996 Niveau ein, beides Traumweine, insofern eine tolle Perspektive! Generell haben die großen Terroirs große Weine produziert.

Die Blends wurden über alle Appellationen hinweg in ihrem Merlot Anteil zugunsten höherer Cabernet Anteile reduziert. Der Grund: Das Wetter war während der Merlot Lese nicht optimal, viele Merlots wurden verwässert. Dies spricht grundsätzlich für das linke Ufer. Allerdings wurden in den Top-Lagen des rechten Ufers ebenso herausragende Weine vinifiziert. Lafleur zum Beispiel sieht den 2017er über 2015 und 2016! Vieux Chateau Certan und andere auf dem Plateau liegende Weingüter beurteilen ihre 2017er ebenso extrem positiv, unser eigenes Urteil würde dies ohne Zweifel unterstreichen.

Der Charakter der Spitzenweine besticht durch enorme Frische bei sehr guten Extraktwerten. Die höheren Cabernet Anteile tragen hierzu sicherlich ebenso bei, wie der Lesezeitpunkt der Cabernets. Die Weißweine in Bordeaux kann man getrost als herausragend gut bezeichnen. Ebenso die Sauternes, die über enorme Dichte verfügen.

Wie sieht es an der Preisfront aus, wie spiegelt der Markt die aktuelle Nachfrage wieder? Die Chateaux haben in den vergangenen Jahren sehr viel Wein aus der Chateau-Reserve freigeben müssen, da der Markt hiernach verlangte, insbesondere Asien. Angesichts der beiden herausragenden Vorgänger-Jahrgänge 2015 und 2016 erwarteten die Marktteilnehmer trotzdem deutlich sinkende Preise für den 2017er. Nun erlitten aber viele Güter derart herbe Ernteverluste, dass die Bereitschaft zu Preisreduzierungen sehr gering war. Andere Güter sehen ihre Weine auf dem Niveau der 2015er, auch dies kein Grund, Preise signifikant zurück zunehmen. So haben wir mit dem Jahrgang 2017 teils sehr faire, teils zweifelhafte Preise, die auch uns nicht gefielen und dies einhergehend mit sehr unterschiedlichen Qualitäten. Wir haben unser Angebot für diese Offerte deshalb deutlich reduziert, und fokussieren nur auf die wirklich interessanten Weine. Nichtsdestotrotz finden Sie auf unserer Page www.subskription-bordeaux.de das Angebot aller Weine, die wir anbieten können, zudem sehr viele individuelle Artikel und Infos.

Die finale Frage, kaufen oder nicht, muß jeder für sich selbst beantworten. Wir raten zum Kauf, allerdings mit sehr strenger Auswahl. Der Jahrgang 2017 wird in seiner Reife sehr viel Freude machen, die großen Weine verfügen über erhebliches Alterungspotential. Wir haben uns mit den knappen Weinen voll eingedeckt, einige davon sind mittlerweile bereits vom Markt verschwunden, mehr und mehr werden hinzukommen. Wenn Sie vernünftig Bordeaux kaufen und trinken wollen, kaufen Sie.

Sollten Sie planen, Großflaschen oder Sonderabfüllungen zu kaufen, können Sie dies ohnehin nur im Rahmen der Subskription tätigen. Später kommen Sie nur schwer an Großflaschen.